Geschichte
Vorgeschichte:
In der Altgemeinde Mosbach gab es nach dem 2. Weltkrieg eine aktive Landjugendgruppe (Bayerische Jungbauernschaft), die auch immer danach strebte, sich sportlich zu betätigen. Dies scheiterte lange Jahre daran, dass kein geeignetes Sportgelände zur Verfügung stand.
Erst durch die ab 1963 anberaumte Flurbereinigung in Mosbach und Umgebung wurde es möglich, die Ausweisung und den Bau eines Bolz- und Schulsportplatzes oberhalb des Schulhauses zu verwirklichen. Der Platz wurde schließlich ab dem Jahr 1968 angelegt.
Neben den sonstigen Betätigungen der Landjugend wurden unter Anleitung des gebürtigen Nürnberger Junglehrers und Handballspielers Ernst Heumann auch regelmäßige sportliche Aktivitäten durchgeführt und Trainingsstunden abgehalten. Daraus entwickelte sich schließlich die Idee, einen Sportverein zu gründen.
Der eigentliche Auslöser zur Gründung eines Vereins war dann die Gebiets- und Schulreform in Bayern Anfang der 70er Jahre. Die Reform hatte das Ziel, größere Strukturen im ländlichen Raum zu schaffen. Schließlich wurde ab 1.1.1972 die Altgemeinde Mosbach mit den Orten Mosbach, Tribur, Bergnerzell, Kühnhardt, Reichenbach und Seiderzell in die Stadt Feuchtwangen eingemeindet und auch die eigene Volksschule in die Volksschule Feuchtwangen-Land in der Stadt Feuchtwangen integriert.
Im Rahmen der Eingemeindungsverhandlungen konnte der damalige Mosbacher Gemeinderat unter Führung von Bürgermeister Herbert Passeck erreichen, dass die vom bayerischen Staat gewährten Eingemeindungsgelder zum Ausbau eines Kindergartens und eines Sportheimes im leerstehenden Schulhaus sowie zum Ausbau des Sportplatzes verwendet wurden.
Bgm. Herbert Passeck
Gemeinderat Mosbach
Gründung des Vereins:
Im Vorfeld des Inkrafttretens der Gebietsreform fand am 16. September 1971 im Gasthaus Förster die Gründungsversammlung zur Gründung eines Sportvereines statt.
31 Bürger traten spontan dem neuen Verein SV Mosbach bei. Zum Vorsitzenden wurde Herbert Passeck und als sein Stellvertreter Karl Waldmann gewählt. Die Ämter des Kassiers und des Schriftführers übernahmen Erich Wesenbeck und Erich Kalb. Helmut Hüttner fungierte als Platzwart.
Anfang 1972 wurde der Verein in den Bayerischen Landessportverband und in den Bayerischen Fußballverband aufgenommen.
Nachdem der weitsichtige und aufgeschlossene Bürgermeister Passeck und der Lehrer Ernst Heumann in einer hitzigen Gemeinderatssitzung durchgesetzt hatten, dass dem neu gegründeten Verein das freiwerdende Schulhaus zur Nutzung überlassen wird, begannen unter Leitung des örtlichen Maurermeisters Georg Keitel und Heinz Weinberger im Jahr 1972 die Umbauarbeiten, die überwiegend in Eigenleistung durchgeführt wurden.
Die Gesamtkosten betrugen 60.000 DM, bei einer Eigenleistung von 16.000 DM. Sie wurden u. a. unter Verwendung von Eingemeindungsgeldern erbracht.
Funktionäre im Gründungsjahr:
1. Vorsitzender: |
Passeck Herbert |
2. Vorsitzender: |
Waldmann Karl |
Kassier: |
Wesenbeck Erich; Stv. Gröger Helmut |
Schriftführer: |
Kalb Erich; Stv. Barthelmeß Willi |
Trainer/Betreuer: |
Heumann Ernst; Stv. Förster Horst |
Spielleiter Senioren: |
Barthelmeß Willi |
Jugendleiter: |
Häberlein Hermann |
Platzwart und Kiosk: |
Hüttner Helmut, Rühl Albert |
Unter Anleitung von Ernst Heumann wurde ab 1972 mit dem Fußballtraining begonnen. Einige erfahrene Spieler aus der Gemeinde, die zuvor in Feuchtwangen und Schnelldorf aktiv waren, wechselten zu dem neu gegründeten Verein.
Bereits in den Anfangsjahren wurde unter Leitung von Hermann Häberlein der Grundstock für eine erfolgreiche Jugendarbeit gelegt.
Am 2. Juli 1972 fand unter großer Beteiligung der Bevölkerung die Einweihung des neuen Sportplatzes statt.
Bereits für die Saison 1972/1973 wurde eine Mannschaft zum Spielbetrieb gemeldet (Trainer: Ernst Heumann).
Für die Runde 1973/1974 wurde die erste Schülermannschaft gegründet und angemeldet (Trainer: Werner Hohenstein).
Die ersten Mannschaften des neu gegründeten SV Mosbach
Bereits im Jahr 1974 wurde eine Damen-Gymnastikgruppe gebildet, die unter Leitung von Brunhilde Schmidl Trainingsstunden abhielt.
Um die Gymnastik der alten Herren kümmerte sich der “Geburtshelfer des Vereins und Mann für alle Fälle“, Ernst Heumann.
Der erste sportliche Erfolg gelang in der Saison 1982/1983, in der unsere 2. Mannschaft die Meisterschaft erreichen konnte.
Auch in der Jugendarbeit stellten sich erste Erfolge ein. In der Saison 1984/1985 holte unsere A-Jugend mit Trainer Karl-Heinz Belger den ersten Meistertitel.
Eine weitere Baumaßnahme stand 1988 an. Der Ausweichplatz in Seiderzell wurde verlängert und mit Alutoren ausgestattet. Bei schlechter Witterung kann hier Trainingsbetrieb stattfinden und es können auch Spiele ausgetragen werden.
Im Laufe der Zeit reichte das bisherige Sportheim im alten Schulhaus nicht mehr aus, um den Spielbetrieb, die Bewirtung der Zuschauer und die Veranstaltungen des Vereins abzuwickeln. Deshalb wurde ab 1989 oberhalb des Sportplatzes ein neues bzw. zusätzliches Gebäude errichtet. 1991 wurde hier in Handarbeit ein Brunnen gegraben, um die Bewässerung des Sportplatzes zu gewährleisten. An die neuen Räume wurde 1994 eine Garage angebaut und ein Vordach angebracht.
Im Jahr 1996 wurde die erste Damenmannschaft gegründet und für die Saison 1996/1997 zum Spielbetrieb angemeldet.
Das 25-jährige Vereinsjubiläum wurde 1996 in großem Rahmen mit Festzelt gefeiert.
Das Umfeld des Vereins, insbesondere die Sportanlagen wurden weiter verbessert und ausgebaut:
- 1997: Montage von neuen Flutlichtstrahlern am A-Platz
- 1998: Umbau/Renovierung der Räume im ehem. Schulhaus
- 1999: Einbau einer Sauna im alten Schulhaus
- 1998-2001: Neubau eines B-Platzes östlich des bisherigen Platzes
Infolge des umfangreichen Spiel- und Trainingsbetriebes mit zunehmend zahlreicheren Mannschaften reichte das bisherige Spielfeld nicht mehr aus. Die Stadt Feuchtwangen stellte dankenswerter Weise ein Grundstück zur Verfügung, auf dem der neue B-Platz errichtet werden sollte. Der glückliche Umstand, dass in wenigen Kilometern Entfernung die Spielbank gebaut wurde, kam uns zugute, sodass der dabei entstandene Bodenaushub zum Planieren unseres neuen B-Platzes verwendet werden konnte. Mit vollständiger Eigenleistung und sehr kostengünstig konnte ein vollwertiges neues Spielfeld geschaffen werden.
Am 27.07.2002 wurde der neue B-Platz offiziell eingeweiht.
2001: Bau von Ballfangzäunen an den Spielfeldern
Die gute Jugendarbeit trug in der Saison 2004/2005 Früchte. 33 Jahre nach Vereinsgründung und erstmals in der Vereinsgeschichte stieg die 1. Herrenmannschaft in die nächsthöhere Klasse, die Kreisklasse, auf.
Mit dem sportlichen Erfolg musste auch das Umfeld wachsen. So wurde 2005 der C-Platz gebaut und mit Flutlicht für den Trainingsbetrieb aus-gestattet. Zur Bewässerung der Plätze wurde ein Brunnen gebohrt und ein Brunnenhaus gebaut.
Ebenso 2005 erhielt der Verein den Titel “Verein des Monats“ bei Radio 8.
2006 erreichte die Damenmannschaft die Meisterschaft in der Kreisliga und stieg in die Bezirksliga auf.
2008: Der Verein wird für seine sehr gute Jugendarbeit vom DFB mit der Sepp-Herberger-Urkunde ausgezeichnet.
In der Saison 2009/2010 rehabilitierte sich die 1. Mannschaft umgehend für den Abstieg und stieg souverän als Tabellenerster und Meister wieder in die Kreisklasse auf. Über die gesamte Saison wurde kein einziges Spiel verloren.
Gleich in der Folgesaison 2010/2011 gelang der Durchmarsch mit der Meisterschaft in der Kreisklasse und dem Aufstieg in die Kreisliga.
Im Juli 2011 wurde mit einem Jubiläumswochenende das 40-jährige Vereinsjubiläum gefeiert.
Im Herbst des Jahres 2011 wurde nach langer und sorgfältiger Vorplanung mit dem Großprojekt “Neubau Sportheim“ begonnen. Das alte Sportheim im ehemaligen Schulhaus konnte wegen der vorhandenen Bauschäden nicht mehr mit vertretbarem Aufwand saniert werden. Außerdem reichten die vorhandenen Räumlichkeiten für den gewachsenen Bedarf des Vereins mit zahlreichen Mannschaften und einem umfangreichen Spielbetrieb nicht mehr aus. Das neue Sportheim sollte 4 Umkleidekabinen mit Duschen, 2 Schiedsrichterkabinen und einen großen Turnraum im Obergeschoss haben. Dazu waren WC-Anlagen, Geräte- und Technikräume geplant. Das Projekt sollte ein Kraftakt sowohl in Bezug auf den Arbeitsaufwand als auch bezüglich der finanziellen Anforderungen werden.
Bereits im September 2012 war der Neubau soweit fertig, dass die Umkleidekabinen benutzt werden konnten. 2013 wurde dann noch der Aufenthaltsraum umgebaut und vergrößert.
Die Einweihung des neuen Sportheimes erfolgte schließlich am 25. Mai 2014 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung.
Die veranschlagten Gesamtkosten von ca. 762.000,- € konnten durch Zuschüsse des Landessportverbandes, der Stadt Feuchtwangen und des Landkreises Ansbach, durch Spenden von Firmen, Stiftungen und Privatleuten, und insbesondere durch eigene Arbeitsleistungen im Umfang von über 13.200 Arbeitsstunden sowie durch eigene bzw.
gespendete Sach- und Materialleistungen soweit in Grenzen gehalten werden, dass die finanziellen Belastungen für den Verein tragbar waren.
Das ehemalige Domizil des Vereins, das alte Schulhaus, wurde abgebrochen und an gleicher Stelle von der Stadt Feuchtwangen ein moderner neuer Kindergarten gebaut.
Der Sportbetrieb lief natürlich während dem Bau des neuen Sportheimes weiter, und dies mit überragendem Erfolg.
Bereits in der 2. Kreisligasaison nahmen die Herren des SVM wieder die Tabellenspitze ins Visier. Zum Ende der Saison 2012/2013 wurde mit 71 Punkten (23 Siege, 2 Unentschieden und 5 Niederlagen bei 92:28 Toren) souverän die Meisterschaft und der Aufstieg in die Bezirksliga erreicht. Mosbach stand Kopf und die “goldene Generation“ hatte erreicht, was dem kleinen Dorfverein keiner zugetraut hatte: den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.
Der Verein wurde 2013 für seine Leistungen, sein sportliches Angebot und für die Führung des Vereins vom Bay. Fußballverband mit der silbernen Raute ausgezeichnet.
Die Damenmannschaft erreichte in der Saison 2013/2014 mit der Meisterschaft in der Bezirksliga den Aufstieg in die Bezirksoberliga, einen mit dem der Herren vergleichbaren Erfolg.
Ein weiterer Erfolg gelang 2013/2014 der Herrenmannschaft durch den Gewinn der Hallenkreismeisterschaft im Fußballkreis Nürnberg/Frankenhöhe.
Auch das Umfeld des Vereins wurde weiter ausgebaut. Nachdem bereits 2015 der C-Platz erweitert, sowie Strom und Wasserleitungen verlegt worden waren, wurde im Jahr 2018 das gesamte Sportgelände (A-, B-, und C-Platz) mit einer automatisch steuerbaren Beregnungsanlage ausgestattet. Dazu wurde auch eine große Zisterne installiert, die das notwendige Wasser bereithält. Die mit einem Kostenvolumen von rund 50.000,- € erstellte Anlage trägt zur Erleichterung der Arbeit unseres Greenkeeping-Teams bei.
Entgegen aller Erwartungen bzw. Befürchtungen hielt sich die Herrenmannschaft 6 Jahre in der Bezirksliga und musste erst nach der Saison 2018/2019 wieder den Gang in die Kreisliga antreten.
Die gesamt Arbeit des Vereins wurde 2018 vom Bayerischen Fußball-verband mit der Verleihung der goldenen Raute gewürdigt.
Das große Highlight der jüngsten Vergangenheit war der Gewinn des Totopokals 2018/2019 im Kreis Nürnberg-Frankenhöhe. In einem spektakulären Endspiel gegen den SV Segringen ging unsere Mannschaft schließlich als verdienter Sieger im Elfmeterschießen hervor. Vor einer sehr ansehnlichen Zuschauerkulisse wurde unsere Mannschaft von ihrem Anhang stürmisch angefeuert und nach dem Sieg frenetisch gefeiert.
Zur Abrundung des gesamten Sportgeländes wurden 2020 der Vorplatz/Parkplatz des Sportheimes und die Zufahrt zum Sportgelände staubfrei befestigt.
Zum 50-jährigen Gründungsjubiläum im Jahr 2021 hatte der Verein ein Jubiläumswochende vom 01.07. - 04.07.2021 geplant.
In einem Zeitraum von 2, Jahren waren in 14 Sitzungen des 18-köpfigen Festausschusses und zahlreichen Besprechungen in kleineren Arbeitsgruppen sowie einigen Online-Meetings die Details ausführlich besprochen und beschlossen worden. Da zum geplanten Termin die Durchführung wegen umfangreicher Kontaktbeschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie nicht möglich war, musste das Jubiläumsfest schließlich leider abgesagt werden.